Nach dem 70iger Krieg wurde überall im Lande zur Gründung von organisierten Feuerwehren aufgerufen. Auch in Rötenbach entstand im Frühjahr 1872 durch die Wahl des Feuerwehrhauptmann, des Adjutanten und den Obmännern die hiesige Feuerwehr. Die amtliche Bestätigung der Wahl durch das Bezirksamt erfolgte am 7. Juni 1872.
In den Statuten der Freiwilligen Feuerwehr von 1872 findet man den ersten Hinweis auf notwendige Musiker. Es heißt dort u.a. „Das Corps – die Mannschaft hat die notwendigen Hornisten.“
In den Mannschaftslisten der Freiwilligen Feuerwehr sind als Hornisten der Militärmusiker Berthold Faller und Benedikt Winterhalter so wie zwei Tamboure, Andreas Winterhalter und Johann Faller aufgeführt.
Natürlich bilden diese vier Musiker keine Spielmusik im eigentlichen Sinne. Doch Berthold Faller war mit Leib und Seele ein Musiker und scheute keine Mühe, der neu gegründeten Feuerwehr zu einer Spielmusik zu verhelfen. Diese scheint noch im Jahre 1872 ins Leben gerufen worden zu sein. Ein einziges Schriftstück datiert mit dem 19. Januar 1873 ist überschrieben:
„Die Anschaffung von Musikinstrumenten zur Errichtung einer Feuerwehrmusik im Betrage von 207 fl 30 kr (ca. 250 Euro) hat die Corps-Kasse der Feuerwehr nicht nur erschöpft, sondern es ist noch die Zahlung des für die benannte Musik unentbehrlichen Bombardon (Tuba / Bass) im Rückstand, welcher die Summe von 54 fl kostet. Wir finden uns daher genötigt, löbl. Gemeinderat zu ersuchen, obigen Betrag auf die Gemeindekasse übernehmen zu wollen. Wir bitten, uns baldgeffälligst von dem Resultate unseres Gesuches in Kenntnis zu setzen.“
Daraus ist ersichtlich, dass schon in den Gründerjahren die Gemeindekasse bei außergewöhnlichen Umständen von der Musik in Anspruch genommen worden ist und 1872 auch als Gründungsjahr der Feuerwehrmusik zu gelten hat.
Leider ist es nicht möglich, alle Gründungsmitglieder in Erfahrung zu bringen, keine Urkunde weist sie nach. Glücklicherweise benützte die Feuerwehrmusik 1890 die
neu aufgekommene Photographie. Darauf kommen fünf als Gründungsmitglieder in Frage:
Berthold Faller, Josef Dietrich, Johann Georg Stolz, Leo Fehrenbach, Leo Höfler. Die genannten Musiker erhielten 1897 für 25jährigen Dienst in der Feuerwehr das
Ehrenabzeichen; ein Beweis dafür, dass sie bestimmt zu den Gründungsmitgliedern zu rechnen sind.
Das älteste Bild aus dem Jahre 1890
oben von Links: Anton Hensler, Wilhelm Zipfler, Anton Benz
Zweite Reihe von links: Karl Winterhalter, Hermann Grüner, Wilhelm Studer, Josef Dietrich, Josef Pfaff, Johann Wehrle
Mitte: Dirigent Berthold Faller
Unten von Links: Karl Maier, Josef Höfler, Josef Hermann, Georg Stolz, Leopold Ganter, Leo Fehrenbach
Liegend von Links: Kaspar Bausch, Theodor Braun
Die Feuerwehrmusik entwickelte sich gut. Berthold Faller war ihr strenger Dirigent und dessen Wohnung war das erste Probenlokal. Nach dem Bau des Rathauses zog die Musik in das Wachstüble und später in den Bürgersaal. Die Musik rückte aus, wenn die Feuerwehr ausrückte. Festliche Anlässe waren das Kirchenfest, der Herrgottstag (Fronleichnam) und Feuerwehrfeste in der Umgebung. Unvergessen blieb bei den alten Musikern die festliche Musik in der Silvesternacht 1900 und die Durchfahrt des Großherzogs durch Rötenbach anlässlich der Bahneröffnung.
Die Musik unter Berthold Faller war nach dem Urteil mehrer Musiker die beste der Umgebung, so dass sie öfter in die umliegenden Ortschaften gerufen wurde. Berthold Faller war eben ein Musiker und Dirigent von besonderer Begabung. Wenn er auch sehr streng, ja manchmal hart sein konnte. Nach dem er 1906 von der Bevölkerung nicht mehr in den Gemeinderat gewählt wurde, legte er stillschweigend den Dirigentenstab nieder. Für einige Monate war der Posten verwaist. Der alte Dieterli (Josef Dieterich) war der Retter in der Not und überbrückte die schwierige Zeit mit seinem Sohn, de jung Dierterli (Josef Dieterich). Nach dem Tod seines Vaters 1907 gab dieser bald die Musik ab, für kurze Zeit setzte sie ganz aus. In Freiburg diente zu dieser Zeit Markus Faller beim Militär und nahm dort Musikunterricht. So vorbereitet kam er im September 1908 wieder heim und baute noch im folgenden Winter die Musik wieder auf. Er dirigierte die Musik bis zum Kriegsanfang 1914.
In seine Zeit fällt auch die Gründung eines Spielmannszuges innerhalb der Feuerwehr im Jahre 1911. Die Spielmannsgruppe blieb als einzige Musik während des Ersten Weltkriegs intakt und spielte bis zur Wiedergründung der Feuerwehrmusik 1919.
Markus Faller, der letzte Dirigent und andere Musiker kehrten aus dem Ersten Weltkrieg nicht mehr zurück. Für den Wiederaufbau fehlte darum ein Mann, der die Angelegenheit in die Hand nahm. Zum Gründungsfest des Rötenbacher Turnvereins am 21 September 1919 wurde deshalb die Stadtmusik Löffingen mit seinem Dirigenten Rupert Wehrle eingeladen. Zu später Nachtstunde ins Bierhanse ermunterten die Löffinger den Bierlepold (den Gastwirt) einer der alten Musiker, doch wieder mit der Musik anzufangen. Rupert Wehrle erklärte sich bereit den Aufbau der Musik zu übernehmen. Nach einer Sitzung und Zustimmung vieler alter Musiker sowie tatkräftiger Unterstützungen durch Bürgermeister Benz, nahm sich Wehrle nunmehr, wie er versprochen hatte, der Musik an. Ab November 1919 war wieder Probe im Bürgersaal.
Innerhalb kurzer Zeit war die Musik soweit, dass sie sich der Öffentlichkeit vorstellen konnte. Dies geschah erstmals am 2. Februar 1920 bei der Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr und bei der Glockenweihe.
ür den Juli 1922 war das 1. Verbandsmusikfest in Neustadt vorgesehen. Auch die Rötenbacher Kapelle bereitete sich darauf vor. Leider entstand in der Vorbereitungszeit in der Löffinger Musik um Wehrle wegen Rötenbach eine Missstimmung, in deren Verlauf Rupert Wehrle die Rötenbacher Musik aufgab. Aus der Not half Gustav Moser, er galt als Spezialist auf der Flöte, spielte jedoch sämtliche Holz- und Blechblasinstrumente. Er gab der Musik den letzten Schliff auf dem Verbandstag in Neustadt und dirigierte am Preisspiel. Das Spiel fand Anklang und die Note fiel eine Stufe besser aus als die der Löffinger.
Von da an schulte Gustav Moser die Musik vor größeren Anlässen, wie den Musikfesten in Lenzkirch und Schluchsee. Wo die Musik eine gute Beurteilung erhielt. Die Musik nahm auch an den Festen in Eisenbach, Löffingen, Göschweiler, St.Märgen und am Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr in Friedenweiler teil. Es war bedauerlich, als Gustav Moser schließlich in den 30iger Jahren aus Zeitmangel immer seltener kam und auf einmal ganz weg blieb.
Lag in dieser Zeit gerade kein besonderer Anlass vor, übte Ferdinand Profazi in den Proben mit seinen Musikkameraden. Er dirigierte auch die Musik bei regelmäßigen örtlichen Anlässen wie z. B. dem Herrgottstag, dem Kirchenfest, Weihnachtsfeiern, Hochzeiten ihrer aktiven Mitglieder und gab verstorbenen Feuerwehrkameraden das letzte Geleit.
Feuerwehrmusik Rötenbach 1930
oben von Links: Theodor Föhrenbach, Mathä Maier, Wilhelm Fehrenbach, Wilhelm Straub, Adolf Winterhalder, Anton Braun
Zweite Reihe von links: Karl Ganter, Franz Knöpfle, Karl Hermann, Josef Obert, Albin Fehrenbach, Johann Knöpfle, Alois Knöpfle, Wilhelm
Zipfler, Alfons Ratzer
Unten von Links: Karl Hofmeier, Leo Schlupf, Fritz Paganini, Georg Föhrenbach, Leonhard Heitzmann, Dirigent Ferdinand Profazi, Josef Dietrich,
Josef Knöpfle, Adolf Löffler, Wilhelm Ganter, Georg Föhrenbach
Während der nationalsozialistischen Zeit hatte die Musik auch an den staatlichen Feiertagen wie, Führers Geburtstag, am 1.Mai und am Heldengedenktag zu spielen. Solange die Musik bei allen bisherigen traditionsgebundenen örtlichen Anlässen spielen durfte, hatten die Musiker keinen Grund, sich zu verweigern. 1937 suchte jedoch der damalige Bürgermeister Grüner die Teilnahme der Musik an der Fronleichnamsprozession zu verhindern. Daraufhin erklärten alle Musiker den gemeinsamen Austritt aus der Musik. Grüner wünschte jedoch das die Musik weiterspielt. Eine Gruppe von acht Musikern fand sich schließlich dazu bereit. Sie hatten die vielen Kurgäste welche durch die staatlichen KDF-Reisen nach Rötenbach kamen zu begrüßen. Diese Musikgruppe ließ es sich aber auch nicht nehmen, die Erstkommunikanten am Weißen Sonntag 1939 vom alten Schulhaus in die Kirche und zurück zu begleiten.
Der neue Bürgermeister Durst erreichte, dass – von wenigen abgesehen – die alten Musiker sich wieder zum spielen bereit fanden. Als neuen Dirigenten gewann man einen alten Militärmusiker, Herr Ewald Reiher der auch die Friedenweiler Musik dirigierte. Als Probenlokal diente ein Raum im Kindergarten und im Sommer 1939 spielte wieder die Musik in der Öffentlichkeit.
Mit Kriegsausbruch im Herbst 1939 hörte das spiel der Feuerwehrmusik auf. Die Instrumente wurden als Gemeindeeigentum eingesammelt und im Probenlokal im Kindergarten eingeschlossen, in der Hoffnung, sie damit für eine spätere Zeit gesichert zu haben. Diese Annahme erwies sich aber als trügerisch. Die Bestandsaufnahme nach der Besetzung durch französische Truppen war kärglich: ein Es-Horn, eine B-Klarinette, eine Es-Klarinette und ein Haufen Trümmer im Kindergarten. Das Notenmaterial war restlos verschwunden, verbrannt. Diese Bestandsaufnahme war nicht gerade ermutigend für einen Neubeginn.
Albert Thoma war die treibende Kraft nach dem Zweiten Weltkrieg den Musikverein wieder aufzubauen. Er erbat und erhielt die Unterstützung der Gemeinde, ließ aus Trümmern einige brauchbare Instrumente zusammenbasteln und sammelte zusammen mit Josef Dietrich im Dorf Lebensmittel um die Reparaturen bezahlen zu können. Stefan Spitz ein zugezogener Neubürger brachte ein Bariton und ein B-Horn mit. Severin Stegerer stiftete eine Trompete und Anton Hermann sein Es-Horn.
Anfang 1948 war es soweit, dass Bürgermeister Knöpfle über das Landratsamt den damaligen französischen Militärgouverneur in Neustadt um die Genehmigung für die Gründung eines selbständigen Musikvereins ersuchen konnte. Am 19. Februar 1948 lag diese vor. Bereits am 21. Februar versammelten sich 33 Interessenten bei´s Bierhanse und gründeten den selbständigen Musikverein Rötenbach.
Wilhelm Ganter wurde zum ersten und Leo Schlupf zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Schriftführer wurde Josef Dietrich und Kassierer Gerhard Benz. Karl Bier übernahm die Aufgabe des Dirigenten für 20 Musiker. 18 Teilnehmer erklärten sich bereit, als passive Mitglieder die Vereinsarbeit zu unterstützen.
Am Weißen Sonntag 1948 zeigte sich die Musikkapelle das erste Mal wieder nach dem Kriege in der Öffentlichkeit. Sie beteiligte sich sofort wieder bei der Fronleichnamsprozession, konzertierte beim Waldfest und lud die Gemeinde zu Weihnachtsfeiern in den Rößlesaal ein.
Aufgrund eines Kriegsleiden musste Karl Bier 1955 den Dirigentenstock weitergeben. Ab diesem Zeitpunkt stand nun der Musikmeister i.R. Fritz Liebenhagen der Musik vor. Er formte aus ihr einen Klangkörper der sich über Rötenbachs Grenzen hinaus einen guten Ruf erwarb. Der jährliche Veranstaltungskalender steigerte sich von Jahr zu Jahr und erreichte 1957 mit 37 Veranstaltungen einen ersten Höhepunkt.
Der Musikverein Rötenbach im Jahre 1956
oben von Links: Georg Föhrenbach, Alfons Knöpfle, Ferdinand Rohrer, Bruno Heitzmann, Siegfried Föhrenbach, Stefan Spitz
Zweite Reihe von links: Bernhard Stegerer, Albin Fehrenbach, Egon Stegerer, Heinrich Fehrenbach, Georg Föhrenbach, Franz Karl Renner, Leo
Schlupf, Anton Klausmann, Herbert Schwörer
Dritte Reihe von links: Helmut Föhrenbach, Franz Ratzer, Hermann Maier, Heinz Wasser, Kurt Frei, Clemens Knöpfle, Manfred Disch, Fritz
Paganini, Alfred Frey
Unten von Links: Theodor Föhrenbach, Hans Streuke, Bruno Braun, Josef Knöpfle, Bernhard Heitzmann, Alfons Ratzer, Dirigent Fritz Liebenhagen,
Josef Dietrich, Herbert Durst, Meinrad Stratz, Fritz Hofmeier, Wilhelm Ganter, Walter Ganter
Rechtzeitig bemühte sich Musikmeister i.R. Fritz Liebenhagen um einen geeigneten Nachfolger. Clemens Knöpfle wurde 1959 Vizedirigent und 1961 Nachfolger von Fritz Liebenhagen. Während seiner Dirigententätigkeit bildete er zusammen mit anderen Musikern die Jungbläser aus und war schließlich auch maßgeblich am Aufbau der Jugendkapelle des Musikverein Rötenbach in den 50er Jahren beteiligt.
Ein volles Veranstaltungsprogramm hat sich in der Zeit von 1948 bis 1973 für den Musikverein herausgebildet.
Der Kontakt mit den Musikkapellen der Umgebung kam vor allem auch im Besuch Ihrer Jubiläums- und Musikfeste zum Ausdruck. Stellvertretend für alle mögen hier nachfolgende Jubiläen erwähnt sein.
Aber auch die Jubiläumsfeste in Unadingen, Lenzkirch, Löffingen, Neustadt und in Gündelwangen feierte die Musik ebenfalls mit. Sie beteiligte sich 1950 auch an der
700-Jahrfeier in Neustadt und 1951 bei der zweiten Stadterhebung von Löffingen.
Eine Qualitätssteigerung des Musikvereins und ihres Spiels ist in den Resultaten der Wertungsspiele und im Ergebnis des Kritikspiels ablesbar.
Das Wertungsspiel beim Bundesmusikfest in Karlsruhe bedeutete für den Dirigenten Clemens Knöpfle und die Musiker die Krönung ihrer intensiven und qualifizierten
Probenarbeit. Dies war das letzte Wertungsspiel in den zur Neige gehenden 100 Jahren seit den Anfängen des Musikvereins Rötenbach im Jahre 1872.
Im Jahre 1973 wurde das 100jährige Gründungsfest gefeiert. Der Höhepunkt war ein historischer Festumzug durch die Straßen des Ortes, mit 30 Musikkapellen und 18
Festwagen.
Der Musikverein Rötenbach im Jubiläumsjahr 1973
oben von Links: Mathias Stegerer, Bernhard Stegerer, Egon Stegerer, Hubert Maier, Alfred Frei, Alfons Knöpfle, Ferdinand Rohrer, Christian Knöpfle, Oskar Bier, Stefan Spitz, Helmut Schubnell
Zweite Reihe von links: Helmut Fehrenbach, Adolf Benz, Lothar Knöpfle, Siegfried Kreiler, Paul Ganter, Anton Klausmann, Bernd Klausmann,
Manfred Disch, Gerhard Heitzmann, Heinrich Fehrenbach
Dritte Reihe von links: Hans Streuke, Franz Karl Renner, Georg Stratz, Bruno Braun, Bernhard Heitzmann, Erich Kaltenbach, Franz Ratzer, Alois
Obert, Edgar Streuke, Leodegar Knöpfle, Karl Glunk, Konrad Müller
Sitzend von Links: Joachim Wisser, Markus Knöpfle, Veronika Stegerer, Lioba Glunk, Lioba Stegerer, Dirigent Clemens Knöpfle, Bärbel Knöpfle,
Marianne Rohrer, Wallafried Burger, Artur Klausmann
Seit der Vereinsgründung bis heute galt die Sorge der Vorstandschaft und der Dirigenten einem geeigneten Nachwuchs. So waren im Gründungsjahr 1948 zwei Jungmusiker in Ausbildung. Die Ausbildung oblag dem Dirigenten Karl Bier bis er 1954 aufgrund eines schweren Kriegsleiden den Dirigentenstab weitergeben musste. Ab 1955 kümmerten sich verstärkt aktive Musiker um die Ausbildung der Jungmusiker.
Musikmeister i.R. Fritz Liebenhagen trat 1956 zum ersten Male mit einer Jungmusikergruppe bei der Generalversammlung des Musikverbandes Hochschwarzwald im Schulhaussaal auf. Die 12 Mann umfassende Jungkapelle nahm erstmals am Wertungsspiel des Musikverbandes 1957 in Löffingen teil und ihr Spiel wurde mit „sehr gut“ beurteilt.
Ab 1958 unterstützte Clemens Knöpfle den Dirigenten; ein Jahr später wurde ihm als neuem Vizedirigenten offiziell die Betreuung des Nachwuchses übertragen.
1962 brachte eine Werbeaktion einen Neuzugang von 14 jungen Kräften. Bereits an Weihnachten 1962 folgte der erste Auftritt. Ab diesem Zeitpunkt war die Jugendkapelle fester Bestandteil des Vereins. 1963 fuhr die Jugendkapelle zum Bundesmusikfest nach Offenburg, um sich mit Jugendkappelen aus der ganzen Bundesrepublik zu messen und erreichte die Note „gut“.
Im Jahre 1973 (100jähriges Gründungsfest) waren 28 Jungmusiker in Ausbildung und besuchten die in Rötenbach eingerichtete Außenstelle der Kreisjugendmusikschule.
Die Jugendkapelle des Musikverein Rötenbach im Jahre 1973
oben von Links: Alfons Romey, Mathias Stegerer, Christian Knöpfle, Egdar Streuke, Leodegar Knöpfle, Christoph Knöpfle, Ulrich Stegerer
Mitte von links: Josefa Frei, Lothar Knöpfle, Veronika Stegerer, Lioba Glunk, Martina Schwörer, Bärbel Knöpfle, Lioba Stegerer, Johannes Thoma,
Dirigent Clemens Knöpfle
Sitzend von Links: Axel Streuke, Joachim Wisser, Markus Knöpfle, Mathias Ganter, Hansjörg Müller, Elfriede Knöpfle, Marianne Rohrer, Monika
Rohrer
Die Statuten des Vereins von 1948 sahen – in Anknüpfung an die Tradition der Feuerwehrmusik – vor, dass die Musik auch zum Tanz aufspielt. Bei Hochzeiten von aktiven Mitgliedern, an Fastnacht und bei festlichen Anlässen war das eine Selbstverständlichkeit.
Somit regte 1966 der erste Vorsitzende Bernhard Stegerer bei der Generalversammlung für diesen Zweck die Einrichtung einer Trachtenabteilung von 8 bis 9 Mann an. Der dritte Vorstand Heinrich Fehrenbach übernahm die Leitung dieser Trachtenkapelle.
Sie fuhr nach intensiver Probenarbeit bereits im selben Jahr in ihrer neuen Tracht mit einer Abordnung des Heimkehrerverbandes Hochschwarzwald zu deren Partnerstadt Coulommiers bei Paris, wo sie mit ihrem Spiel den besten Eindruck hinterließ. Ein Jahr später- bei der dreitägigen Kirmes – in Rommershausen an der Lahn bildete sie die Attraktion des Festes.
Aber auch ihren eigentlichen Zweck erfüllte die Trachtenkapelle vorzüglich und spielte bei Hochzeiten, Jubiläen und an verschiedensten Festen in Rötenbach zum Tanz. Zu einem traditionellen Auftritt der Trachtenkapelle gehörte bald das Musizieren beim jährlichen Holzhauerwettbewerb im Krähenbach der von den Waldarbeitern des Hauses Fürstenberg ausgetragen wurde.
Ihren letzten Auftritt hatte die Trachtenkapelle beim Festbankett des Musikvereins zum 100jährigen Jubiläum am Fr. 20.Juli 1973 wo sie noch einmal zum Tanz aufspielte. So ging nach 8 Jahren mit der Trachtenkapelle des Musikverein Rötenbach ein kleines Stück Vereinsgeschichte zu Ende.
Die Trachtenkapelle des Musikvereins Rötenbach im Jahre 1973
oben von Links: Gerhard Heitzmann, Manfred Disch, Heinrich Fehrenbach
Unten von links: Clemens Knöpfle, Helmut Fehrenbach, Oskar Bier, Bernhard Heitzmann, Hubert Maier